Dienstag, 11. August 2015

Umstandsmode - eine ökologische Katastrophe!?

In der Schwangerschaft verändert sich der Körper - und zwar in recht kurzer Zeit doch recht stark. Spätestens nach der Hälfte passen wahrscheinlich die meisten Kleidungsstücke nicht mehr, sind unbequem und sitzen einfach nicht mehr so toll. Umstandsmode ist in dieser Zeit wesentlich bequemer als normale Kleidung und gibt es mittlerweile auch in vielen Geschäften und natürlich im Internet zu kaufen.
ABER: Klamotten haben unbestreitbar einen recht großen ökologischen Fußabdruck. Und insbesondere Umstandsmode, da sie ja in der Regel nicht besonders lange getragen wird. Außerdem habe ich bisher noch keine GOTS zertifizierten Kleidungsstücke für Schwangere gesehen.

Was also anziehen in der Schwangerschaft? Diese Frage hat sich mir nach den ersten Schwangerschaftsmonaten dann auch gestellt und ich habe mir meine Optionen überlegt.
  1. Umstandsmode neu kaufen: Das ist wahrscheinlich für viele die erste Überlegung. Wenn ich mir aber überlege, was allein das Nötigste ausmacht, also 2-3 T-Shirts, 1-2 Westen oder Pullis, 2-3 Jeans, etwas für heiße Tage, etwas Schickes, eine Jacke, dann ist für mich klar, dass es nicht für mich in Frage kommt, all diese Sachen neu zu kaufen. Dafür bin ich zum Einen zu sparsam und zum Anderen ist das ökologisch und sozial gesehen Schwachsinn (Man denke nur mal an die Arbeitsbedinungen der Menschen, die z.B. für H&M produzieren). 
  2. normale Klamotten größer kaufen: Ich finde, Umstandsmode ist unverschämt teuerer. Warum soll ein Kleidungsstück bei dem lediglich der Schnitt etwas anders ist deutlich mehr kosten dürfen als ein normales? Klamotten einfach etwas größer zu kaufen klingt da einfach. Ich finde aber dass die einfach nicht so toll sitzen und das ökologische Problem ist das selbe wie bei neu gekaufter Umstandsmode: man braucht sie nicht für lange. Deshalb kam das für mich auch nie in Frage. Ich habe aber ein paar Sachen von meiner Schwester, die zwei Größen größer trägt als ich geschenkt bekommen, die mir dann mehr oder weniger gut gepasst haben.
  3. normale Klamotten weiterhin tragen: Das geht aber leider nur bis zu einem bestimmten Punkt :). Ich habe viele Sachen so lange wie möglich, manche werde ich auch bis zur Entbindung tragen (habe zum Glück nicht viel zugenommen, aber trotzdem nen ordentlichen Kugelbauch). Das sind vor allem Schlafanzüge, Jogginghosen und ein paar T-Shirts, die mir nicht besonders heilig sind. Das Problem ist nämlich, insbesonder bei Oberteilen aus Baumwolle: sie leiern aus - und das dauerhaft. Meine Jeans hätten mir auch noch nach dem 6. Monat gepasst, aber da bin ich dann vollends auf Umstandshosen umgestiegen, weil der Sitz einfach unmöglich war. Der Bund ist dann natürlich unter dem Bauch, sodass sie beim Hinsitzen oder Bücken immer halb über den Po gerutscht sind. Da ist eine Umstandshose mit eingenähtem Bauchband dann schon was feines und dazu noch unheimlich bequem :). Meine BHs konnte ich mit einem Zwischenstück meiner wachsenden Oberweite anpassen. 
  4.  Umstandsmode gebraucht kaufen: Das war die Lösung für mich, die zudem auch noch wunderbar mit meinem ökologischen Gewissen zu vereinbaren war. Ich habe bei Ebay ein ganzes Paket mit über 20 Teilen für weniger als 50€ ersteigert und hatte danach eine bunte Mischung aus Hosen, Shirts, Kleidern, Tops, Röcken und kurzen Hosen. Die meisten Dinge passen mir auch super gut und ich finde es total spanndend, die Gardarobe einer fremden Person zu übernehmen. Ich habe absolut kein Problem mit Second Hand Klamotten und verkaufe auch meine getragenen Sachen gerne weiter. Deshalb mein Tipp an alle Schwangeren: kauft euch ein Paket gebrauchte Umstandskleidung, dann seid ihr ausgerüstet. Toll wäre natürlich auch, wenn man Klamotten einer Bekannten übernehmen könnte, war bei mir aber leider nicht möglich, da ich die erste im Bekanntenkreis bin, die ein Baby bekommt.
Das meiste meiner Umstandsgardarobe werde ich wahrscheinlich vorerst für künftige Schwangerschaften behalten, aber ein paar Sachen, die mir nicht so gut gefallen werde ich weiterverkaufen.
Für mich sind Second-Hand Klamotten die ökologischste Variante (und auch die günstigste!!) sich zu kleiden und deshalb werfe ich auch nichts weg, was noch gut und tragbar ist sondern verkaufe es an jemanden weiter, dem es besser zusagt. Ansonsten trage ich meine Klamotten so lange, bis sie auseinanderfallen und mache danach Lappen aus ihnen. Ich finde diese Wegwerfgesellschaft einfach schrecklich und hoffe, ich konnte jemanden zum Nachdenken anregen.  

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