Mittwoch, 30. September 2015

Neugeborenes mit Stoff wickeln - wie es für uns klappt

Mein kleiner Löwe wird nun seit wir aus dem Krankenhaus daheim sind mit Stoffys gewickelt. Die ersten drei Tage, die wir im Krankenhaus verbrachten haben wir Pampers benutzt, einfach weil ich sonst meine eigenen Stoffwindeln hätte mitbringen müssen und die benutzen meinem Mann zum waschen hätte mitgeben müssen. Außerdem wollte ich keine Flecken durch das Kindspech riskieren. Im nachhinein muss ich sagen wäre es mit guter Organisation wahrscheinlich gegangen, von Geburt an ausschließlich mit Stoff zu wickeln - aber das kann ich mir dann ja für Nr. 2 vornehmen :).
Wie ich bereits in den vorherigen Posts berichtet habe, habe ich mir eine Neugeborenenstoffwindel-Ausstattung gekauft. Ich habe mich für verschiedene Systeme und verschiedene Marken entschieden, um herauszufinden, was uns liegt und was funktioniert. Ich habe vor, zu allen Windeln einen genaueren Erfahrungsbericht zu schreiben.
Ich wickle derzeit immer nach dem Stillen, weil mein Kleiner tagsüber viel schläft und ich ihn nicht unnötig wecken möchte. Außerdem geht während des Stillens oft was in die Windel :). Die Wickelintervalle liegen somit bei etwa drei Stunden, manchmal auch vier. Lediglich abends, wenn er viel wach ist wickle ich etwa alle zwei Stunden.
Meine Hebamme hat mir geraten, nachts nicht zu wickeln, damit das Löwchen nicht zu wach wird. So soll sich der Tag-Nacht-Rhythmus schneller einstellen. Bisher klappt das auch ziemlich gut und nachts landet in der Regel kein großes Geschäft in der Windel. Da wir eine zugegebenermaßen echt schöne Windeltorte geschenkt bekommen haben, haben wir jetzt auch einige Pampers da. Diese nehmen wir nun für nachts, bis sie aufgebraucht sind. Danach werde ich Höschenwindeln aus Bambus verwenden. Der Müll hält sich mit einer Pampers am Tag somit auch in Grenzen, aber ich werde hierdurch immer mehr in meiner Entscheidung für Stoffys bestätigt. (Die Pampers stinken fürchterlich und sind schon mehr als ein mal ausgelaufen!)
Ich wickle den Kleinen auf der Wickelkommode. Die vorbereiteten Stoffys liegen derzeit noch im oberen Bereich, weil mein Windelregal noch nicht hängt :). (Ein Post zur Wickelkommode folgt!). An der Seite habe ich einen Behälter mit Waschlappen und eine kleine Schüssel mit Wasser, in das ich noch ein paar Tropfen Mandelöl gebe. Damit säubere ich den Windelbereich.
Oben auf die Windeleinlagen lege ich noch ein Windelvlies, das ich mit dem großen Geschäft in der Toilette entsorgen kann. Wenn das Vlies nur nass geworden ist, wasche ich es und verwende es mehrmals. Manchmal verwende ich auch Fleeceliner, aus denen ich allerdings den flüssigen Muttermilchstuhl im Waschbecken auswasche, bevor ich sie zur Windelwäsche gebe.
Für die benutzen Windeln und Waschlappen habe ich eine Oskartonne neben der Wickelkommode stehen, in die ich ein Wäschenetzt hänge. Wenn die Tonne voll ist, nehme ich das Netz heraus und schüttel die Windeln in die Waschmaschine. Den Deckel lege ich nicht auf, sondern lasse ihn ganz weg, sodass genug Luft an die Windeln kommt und sich kein Ammoniak bildet. Es stinkt trotzdem kein bisschen!
Derzeit wasche ich alle drei Tage. Zunächst gebe ich alle Windeln in die Maschine, wenn noch Platz ist, kommt noch das Handtuch, das auf der Wickelauflage liegt dazu. Dann lasse ich die Waschmaschine die Windeln einmal Spülen und Schleudern, sodass grobe Verschmutzungen und Urin schon mal herausgespült werden. Danach stelle ich die Maschine auf Buntwäsche 60°C und gebe mein Waschmittel in die Einspülkammer. Ich verwende die DM-Kombi, also 2 Messlöffel Fleckensalz (von DenkMit), 1 Messlöffel Wasserenthärter und zusätzlich 1 Messlöffel Sauerstoffbleiche. Somit werden alle Bakterien abgetötet und die Windeln werden schön sauber.
Ich besitze zwar einen Trockner, möchte meine Stoffys allerdings lieber an der Luft trocknen lassen. Das schont zum einen Umwelt und Geldbeutel und zum anderen auch das Material. Überhosen mit PUL sollte man sowieso nicht in den Trockner geben. So oft es das Wetter zulässt, hänge ich die Stoffys auf dem Balkon auf, sodass die Sonne eventuelle Flecken bleichen kann. Bei Sonne und Wind trocknen die Einlagen auch wesentlich schneller. Bei Regen hänge ich die Windeln im Badezimmer auf. Dicke Einlagen brauchen da schon mal zwei bis drei Tage bis sie vollständig trocken sind. Ich habe aber genügend Windeln, sodass es zu keinem Engpass kommen sollte.
Natürlich kam es anfangs auch mal zu kleinen "Nässeunfällen", welche aber meistens auf Anwendungsfehlern beruhten. Zum Beispiel schaute etwas Stoff an der Überhose heraus, oder ich habe zu lange mit dem Wickeln gewartet, was insbesondere Newborn AIOs zum "überlaufen" brachte. Allerdings hatten wir im Krankenhaus auch mit Pampers ein paar Unfälle.

Der Umgang mit den Stoffwindeln bereitet mir große Freude, sodass sich das bisschen mehr Aufwand im Vergleich zu Pampers auf jeden Fall für mich lohnt. Wir müssen so nicht einmal auf einen größeren Mülleimer umsteigen und können bei unserem kleinen bleiben. Nicht zuletzt sehen die Stoffys irreschön aus und sind besser für den Babypopo. Bisher bin ich super zufrieden!

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