Freitag, 2. Oktober 2015

Neugeborenen Stoffwindeln - das würde ich beim nächsten mal anders machen!

  1. Keine All-in-ones oder Pockets: Ja, diese winzigen AIOs sehen super süß aus und es gibt sie mit so hübschen Mustern! Dazu hört es sich doch super an, wenn die Windel einfach wie Pampers gewechselt werden, schließlich hat man in der ersten Zeit auch andere Dinge zu tun, als Wickeln - diese Gedanken hatte ich, als ich mir in der Schwangerschaft AIOs und Pockets für Neugeborene gekauft habe. Jetzt würde ich es nicht mehr machen. Das hat den einfachen Grund, dass ich die Windeln nur in den ersten drei Wochen nutzen konnte. Von der Größe her hätten sie zwar noch um einiges länger gepasst, jedoch hat mein Löwchen das Saugvermögen der Windeln bereits nach einer Stunde gesprengt. Somit hatte ich sogar noch mehr Arbeit durch häufiges Windeln wechseln und umziehen, wenn die Klamotten nass geworden sind. Auch die Pockets waren schnell an ihrer Grenze und es war einfach kein Platz mehr für weitere Einlagen.
  2. Keine Überhosen mit Klettverschluss: Am Anfang erschien es mir total praktisch, die Windeln mit Klett zu verschließen, weshalb ich hauptsächlich Überhosen mit Klett in der Neugeborenengröße gekauft habe. Leider habe ich dann auch bald die Nachteile des Klettverschlusses kennen gelernt. Da wäre zum einen die Sache mit dem Gegenklett , den man zum Waschen schließen muss. Bei mir war es allerdings so, dass er in der Maschine öfters wieder aufgegangen ist, sodass sich alles schön verhakt hat. Bei manchen Überhosen ist der Gegenklett auch so kratzig, dass ich ihn nicht auf Babys Haut haben möchte. Des weiteren sieht der Klett schon nach ein paar Wäschen gebraucht aus, während die Windeln mit Druckis noch wie neu sind.
  3. Keine Mikrofaser: Mikrofaser ist zwar günstig, hat für mich aber sonst keine wesentlichen Vorteile. Die Mikrofasereinlagen, die mit den Windeln gekommen sind, habe ich lediglich ein paar mal benutzt, dann aber durch Baumwolleinlagen (oder Bambus/Hanf) ausgetauscht. Das Problem an der Mikrofaser ist, dass sie die Flüssigkeit schon bei leichtem wieder abgibt. Bei meinen Neugeborenen AIOs war es so, dass sie schon nach kurzer Zeit ausgelaufen sind, obwohl die halbe Windel noch trocken war. Im theoretischen Saugkrafttest (mit Wasser und Vorher-nachher-wiegen) haben sie auch eine ordentliche Menge Wasser aufgenommen, sobald man dann aber leicht drückt, läuft das ganze wieder davon. Mikrofaser sollte auch nicht an Babyhaut kommen, da es entfettet und somit die Haut austrocknet. Baumwolleinlagen, insbesondere Prefolds, gefallen mir bisher am besten.
  4. keine Neugeborenenprefolds, sondern gleich Gr. 1: Ich habe sechs Neugeborenenprefolds von Blümchen. Diese sind aber so winzig, dass sie sich nicht dazu eigenen, sie um das Baby zu legen und mit einem Snappy zu verschließen. Außerdem haben sie nur halb so viele Stofflagen wie die Gr. 1 und 2, wodurch die Saugkraft auch nicht besonders groß ist. Später werde ich sie wahrscheinlich auch nicht mehr als Zusatzeinlage verwenden, da die Größe (egal wie gefaltet) doof ist, außerdem wellen sie sich bei Falten immer sehr stark, weil sie so dünn sind. Die Newborngröße kann man bei Prefolds meiner Meinung nach gerne auslassen.
  5. 5-6 saugstarke Höschenwindeln (z.B. Bamboozles) als Nachtwindeln: Meine Hebamme hat mir empfohlen, nachts zwischen 23:00 und 6:00 nicht zu wickeln, damit das Baby nicht so wach wird und gleich einen Tag-Nacht-Rhythmus bekommt. Bei meinem kleinen Vielpiesler habe ich dadurch gleich eine sehr saugstarke Windel gebraucht. Bei uns funktioniert die Bamboozle in Gr.1 wunderbar. Sie wird wahrscheinlich auch noch eine ganze Weile passen, dann wahrscheinlich mit Zusatzeinlage (z.B. Hanf). Die Windel ist sehr wuchtig, weshalb sie tagsüber nichts für uns wäre, saugt aber irre gut :). Sie braucht aber auch ziemlich lange zum Trocknen, weshalb man bei der Anzahl Nachtwindeln eher großzügig kalkulieren sollte. Die Überhose muss im Schritt auch großzügig geschnitten sein, weil die Bamboozle sehr breit ist. Die Blümchen-Überhose in Neugeborenengröße passt aber darüber. Ich habe auch ein paar Baumwollhöschenwindeln, die allerdings nichts für nachts sind, da sie zu wenig saugen. Diese würde ich nicht mehr kaufen, weil sie für tagsüber einen für meinen Geschmack zu großen Windelpo machen und das Wickeln durch das Zwei-Windelsystem zu viel Aufwand macht. Für uns deshalb HöWis nur nachts!
  6. Nur Windeln und Überhosen, die bei 60°C waschbar sind: Ich wasche meine Windeln bei 60°C, weil das Waschergebnis dann am besten und der Hygiene genüge getan ist. Manche meiner Windeln und Überhosen sind allerdings nur bei 40°C waschbar, was wiederum ein Trennen der Windelwäsche voraussetzt und insbesondere bei Saugeinlagen auf Dauer zu Hygieneproblemen führen kann. Deshalb unbedingt schon beim Kauf darauf achten, dass 60°C Wäsche möglich ist.
  7. keine Experimente, sondern bewährte Modelle: Ich wollte verschiedene Marken und Systeme austesten und habe auch einige günstige Windeln gekauft, bin aber von einigen Modellen enttäuscht worden. Manche sind ständig ausgelaufen, andere hatten Fabrikationsfehler oder eine schlechte Passform. Ich würde mich nun eher auf die Erfahrung anderer Mütter verlassen, anstatt zu Experimentieren.
Wie würde nun meine Neugeborenen-Stoffwindelausstattung aussehen?
  • 4 - 5 Überhosen mit Prefoldlaschen  (z.B. Blueberry Capri)
  • 20 - 25 Prefolds in Gr. 1 aus Baumwolle (z.B. Blümchen oder Cosies)
  • 10 Booster aus Bambusviskose (Little Lamb)
  • 6 Nachtwindeln (Bamboozle)
  • 20 Waschlappen aus Baumwolle